Lange hatte ich nicht damit gerechnet, dass ich endlich zu meinen ersten Jugendmeisterschaften antreten durfte. Verletzt war ich zwar nicht, aber die Form war schlechter als in 2020 als ich verletzungsbedingt verzichten musste. Doch trotz Corona wurden die DM Jugend U18/U20 wirklich in Rostock durchgeführt und die Limitierung der Teilnehmerzahl wurde sinnvollerweise auch gestrichen. Direkt vor dem angesetzten Halbfinale am Freitag, 30.07.2021, war ich ziemlich nervös und nicht sehr zuversichtlich. Dann kam die große Überraschung, das Halbfinale wurde wenige Minuten vor dem Startzeitpunkt gestrichen und alle 13 gemeldeten Athleten durften am Folgetag im Finale starten. So nutzte ich die Zeit im Stadion und legte noch ein Training im Aufwärmbereich ein. Am Finaltag war ich dann motiviert und viel ruhiger als zuvor. Mein Ziel war es unter die ersten 10 zukommen, was bei 13 Läufern schwierig war, da ich nach der Meldezeit nur auf Platz 12 lag. Die besten Chancen rechnete ich mir bei einem taktischen, langsamen Rennverlauf aus. Ich wollte meine Qualität im Schlussspurt ausspielen. Zu Rennbeginn blieben wir vor der ersten Kurve fast stehen, da niemand die Führungsposition übernehmen wollte. Die ersten 300m waren mit 60 Sekunden etwa 10 Sekunden langsamer als bei „normalen“ Rennen. Dann folgte eine 74er Runde und ich blieb bewusst ganz am Ende des Feldes auch um allem Gerangel aus dem Weg zu gehen. Die vorletzte Runde war mit 66 Sekunden schon etwas schneller und die vorderen Läufer erhöhten das Tempo noch deutlicher. Ich wollte immer noch nicht die Karten auf den Tisch legen und beschleunigte nur so viel, um den Anschluss ans Feld nicht zu verlieren. Zu Beginn der Zielgeraden hatte ein Läufer das Rennen aufgegeben und von Platz 6 bis 12 war noch alles drin für mich. Etwa 50m vor dem Ziel hatten sich 3 von unserer Gruppe gelöst und machten die Plätze 6 bis 8 unter sich aus. In meiner Gruppe kam es zu einem Gerangel zwischen den vorderen Läufern, die alle gleichzeitig auf die Innenbahn strebten. Ein Läufer kam dabei zu Sturz und behinderte die beiden anderen stark. Er wurde schließlich auch disqualifiziert. Ich hatte mich auf Bahn 3 in ausreichender Entfernung befunden und konnte meinen Schlussspurt so ohne Beeinträchtigung fortsetzen und mich auf Platz 9 vorschieben. Die Zeit von 4:22,56 min war eine typisch langsame Zeit eines Meisterschaftsrennens. Mit Platz 10 wäre ich zufrieden gewesen – Platz 9 war mehr als ich erhofft hatte.
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