07.03.2020 Deutsche Crosslauf-Meisterschaften 2020 in Sindelfingen

Auf der sehr, sehr schweren Strecke der Deutschen Crosslauf-Meisterschaften 2020 in Sindelfingen standen am Samstag 07.03.2020 um 12.30 Uhr 92 Jungs der Jahrgänge 2003 und 2004 am Start, 21 gemeldete Athleten waren gar nicht erst angetreten. In den Tagen vor dem Wettkampf hatte es sehr viel geregnet, so war der Untergrund im Badezentrum entsprechend  tief.  Noch in der Nacht hatte es geregnet, aber am Morgen lockerten die Wolken auf und es blieb trocken – gegen 14.00 Uhr kam sogar die Sonne heraus. Die Streckenführung auf dem hügeligen Gelände war mit vielen Kurven und Kehren wirklich anspruchsvoll. An der Startlinie war ich erstaunlich ruhig und das Teilnehmerfeld war auch nicht so furchteinflößend, wie erwartet. Von unserem Trainer Martin Block und meinem Vater hatten wir die Empfehlung bekommen zunächst sehr vorsichtig und ehr langsam zu starten. Also hielten sich Lukas Gardeweg, Lukas vom Lehn und ich zurück und begannen die 4 Runden á 1,1 Kilometer am Ende des Feldes. Auf der knöcheltiefen und matschigen Strecke wollten wir uns für die zweite Hälfte bzw. die letzte Runde noch Reserven aufsparen. Da wo es notwendig war, wich ich von der „Ideallinie“ ab und lief ggf. ein paar Schritte mehr, indem ich beispielsweise die Kurven außen lief, wo der Boden noch nicht so matschig war. Meist konnte ich dann am Ende der Kurve mit der eingesparten Energie und dem höheren Tempo Einen um den Anderen passieren bzw. „einsammeln“. Ab der dritten Runde hatte ich auch das Tempo etwas erhöht und lief jetzt mit einem Schnitt von unter 4 min/km. So könnte ich geschätzt 15 bis 20 Plätze in dieser einen Runde gutmachen. In der Mitte von Runde 4 hatte ichs eine kurze Schwächephase, wo die Beine schwerer wurden und mich 3 oder 4 Läufer überholten, so auch Noah Boeck aus Dortmund, der Platz 35 belegen sollte. Doch ich hatte immer noch 200 Meter vor mir David Rajter in Sicht und setzte es mir als Ziel ihn einzuholen. David war im Januar LVN-Hallenmeister über 800m geworden, also ein schneller Mittelstreckler wie ich. Aber wahrscheinlich war meine Tempoverschärfung in Runde 3 dann doch zu früh gewesen oder ich hatte meinen Schlussspurt etwas zu spät angesetzt. Im Ziel reicht es ganz knapp nicht und ich landete mit 5 Metern Rückstand auf ihn auf Platz 41 – die Uhr zeigte 17:37 Minuten. Lukas Gardeweg kam als 32. und einer Zeit von 17:16 Minuten und Lukas vom Lehn nach 18:01 Minuten als 52. ins Ziel. Als Mannschaft haben wir uns über Platz 5 sehr gefreut und bekamen dafür bei der Siegerehrung unsere erste Urkunde von einer Deutschen Meisterschaft überreicht! Dabei haben wir 9 andere Teams hinter uns gelassen, darunter auch bekannte Namen wie LG Olympia Dortmund oder LG Stadtwerke München. Der Meistertitel in der Mannschaftswertung ging übrigens nach Münster an die drei Jungs, die schon im Februar in Neukirchen-Hülchrath vor mir gewesen waren. Zusammenfassend kann ich sagen, dass die Taktik das Rennen sehr ruhig zu beginnen und im zweiten Abschnitt von Hinten einzusammeln an diesem Tag sehr gut gewählt war. Ich hatte zu keiner Zeit Probleme mit der Atmung und die Beine waren auch am Ende noch so gut, dass ich einen starken Schlussspurt hinlegen konnte – wenn auch vielleicht etwas zu spät. Was noch zu erwähnen wäre: Der überragende Athlet von Sindelfingen war zweifellos Simon Boch (LG Telis Finanz Regensburg), der auf der Mittelstrecke über 4,4km Gold im Einzel und der Mannschaft holte. Über 9,9km gewann er dann Silber im Einzel und wiederum Gold in der Mannschaft. Cool auch, dass er mit seinem Team am Vorabend am Nachbartisch des italienischen Restaurants saß, wo wir auch gegessen haben. Sonst war kein anderen Vereine dort, nur die Regensburger und wir.

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